Rahlstedt singt
Offener Singkreis
© KulturWerk Rahlstedt e.V.
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Wie kann ein Mensch verloren gehen?
Barbara Stellbrink-Kesy geht dieser Frage nach bei ihrer Lesung. Sie erzählt die Geschichte der Irmgard Heiss. Ihre Großtante suchte eine Lebensperspektive 1916 in Berlin und erlebte die Hölle. Als sie die Scheidung von ihrem Mann verlangte, diagnostizierten Psychiater „psychopathische Minderwertigkeit“. Im Visier der NS-„Euthanasie“ entging sie knapp dem Tod, starb aber entkräftet 1944, Folge der jahrelangen Unterernährung. Nie hatte sie die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit aufgegeben. Vergeblich. Ihr Bruder, der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink, ist als einer der „Märtyrer von Lübeck“ 1943 von den Nationalsozialisten ermordet worden.
Die Großnichte der Geschwister, Barbara Stellbrink-Kesy, hat recherchiert und diese „Unerhörte Geschichte“ aufgeschrieben, nachdem sie in ihrem Elternhaus ein Päckchen Briefe aus verschiedenen Heil- und Pflegeanstalten aus den Jahren 1940 – 1943 gefunden hatte. 70 Jahre lang war die Geschichte der Irmgard Heiss in der Familie totgeschwiegen worden. Daraus ist ein dokumentarischer Roman entstanden über die scheinbar vergessene Frau, deren Schicksal eine Geschichte des Widerstands ist gegen Unmenschlichkeit.
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich, 2G Plus