10.Oktober - 08.November 2020
Eröffnung/Opening: 9. Oktober, 19 Uhr
Performances:
6. November, 19 Uhr
8. November, 17 Uhr
Michaela Melián (*1956, lebt in Hamburg und München) verbindet in ihren Arbeiten Bildende Kunst, Musik und Popkultur und produziert neben den klassischen Ausstellungsräumen auch für den Radioraum als öffentlichen Raum.
Mit ?Chant du Nix? stellt Michaela Melián im Kunstverein Harburger Bahnhof eine konzertante Rauminstallation für ein Lautsprecherpublikum aus.
Über präparierte Druckkammerlautsprecher, die im öffentlichen Raum (z.B. auch auf dem Bahnhof) üblicherweise für Durchsagen installiert sind, wandern die Klänge und Stimmen ihrer Tonspuren durch den (Kunstvereins-)Raum und setzen ihn und das Lautsprecherpublikum in Bewegung. Die Anfänge des Radios in der Weimarer Republik und die mit ihnen einhergehende Trennung in ernste und Unterhaltungsmusik, die Entwicklung unterschiedlicher Erkennungsmelodien auf der Grundlage bekannter Ursprungsmelodien sowie die begleitenden - und noch immer aktuellen - Mediendebatten bilden die Basis für den installativen Hör- und Diskursraum den Melián in ?Chant du Nix? entwickelt.
Die Projektion einer Muschelzeichnung tastet den Raum des Wartesaals ab und verspricht gleichzeitig das Hören der Welt, die sinnliche Erfahrung von etwas, das visuell nicht wahrnehmbar ist.
Immer wieder verweist eine Stimme im Verlauf der circa einstündigen Tonspur auf diesen verheißungsvollen Hörraum der entsteht, hält man sich eine Muschel ans Ohr.
?Chant du Nix? verbindet unterschiedliche Raum- und Zeitebenen zu einem technisierten und gleichermaßen sinnlichen Gefüge. In den Performances mit Elen Harutyunyan (Viola), Ruth May (Violine) und Michaela Melián am 6. November um 19 Uhr und am 8. November um 17 Uhr erweitert sich die kombinatorische Wellenbewegung der konzertanten Rauminstallation noch einmal. Die Konzerterfahrung und die Lautsprechererfahrung, die Ursprungsmelodien und deren vereinfachte Adaptionen in den Erkennungsmelodien des Radios verändern, aktualisieren und formieren ein kollektives, kulturelles Gedächtnis.
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Auf Grund der aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 dürfen derzeit zur Eröffnung nur 36 Besucher*innen zeitgleich den Kunstverein betreten.
Falls es zu Wartezeiten kommen sollte, bitten wir dies zu entschuldigen.
Vielen Dank für Eure Mithilfe!
Diese Veranstaltung wurde von
sued-kultur.de übernommen:
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