Bilder von Susana Mohr
Blickwinkel – das ist für mich ein Begriff, der die Vielzahl der Möglichkeiten beschreibt. Ich komme von irgendwo her, hatte immer einen klaren Standpunkt. Einen eindeutigen Blickwinkel: meinen. Dann bin ich plötzlich hier. Ich muss meine Perspektive ändern – auf das Leben, die Menschen, die Art zu leben. Also nehme ich einen anderen Standpunkt ein, dann einen zweiten, denn der erste und der andere reichte irgendwie nicht. Dann noch einen und wieder einen anderen. Dann verändert sich etwas.
Es beginnt damit, dass eine Meinung, in Urteil, eine Haltung verschwindet. Das ist ein Zustand der Leere und Stille, der Totenstille. Ein Zeitabschnitt, den ich nicht mit Wörtern beschreiben kann. Für mich ist er schmerzhaft. Er hat mit dem Verlust von Identität zu tun. Dann fangen Lichter, Linien und Farben an, sich in meinem Gehirn zu bewegen, während ich Formen suche, um diesen Zustand zum Ausdruck zu bringen.
Die Ausstellung ist vom 30. April bis zum 9. Juni 2017 im Bürgerhaus zu sehen.