Kulturevents in Hamburg

Straßennamen in Wandsbek – Vortrag und Diskussion mit Dr. Rita Bake

Sonstiges Kultur
19:00 - 20:30

Über Straßennamen in Wandsbek – Vortrag und Diskussion mit Dr. Rita Bake

Termin: Donnerstag, 25. Mai 2023 | 19 Uhr | Eintritt frei

Moderation: Gerhard Fuchs

Straßennamen sind Teil der persönlichen Adresse jeder Bürgerin und jedes Bürgers und werden neben dem eigenen Namen am zweithäufigsten geschrieben. Straßennamen dienen nicht nur der räumlichen Orientierung, in Straßennamen drückt sich auch die Stadtgeschichte aus. Durch ihre tägliche Begehung sind sie Teil unserer Lebenswelt, dringen ihre Namen in unser Bewusstsein und werden dabei zu einem Gedächtnis der Stadt. Deshalb ist es naheliegend, dass nach Personen benannte Straßen zur Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem Lebenslauf dieser Menschen anregen.

Die Straßenbenennung nach Personen bietet die Chance, historische Ereignisse und gesellschaftspolitische Zusammenhänge exemplarisch aufzuzeigen und einer breiten Bevölkerungskreisen zugänglich zu machen.

In Wandsbek und Eilbek sind rund 92 Verkehrsflächen nach Personen benannt. Mit diesen Straßennamen wird zum Beispiel erinnert an alteingesessene Familien ( z. B. Von-Bargen-Straße), an Grundstückseigentümer, die Vorbesitzer des Geländes waren, auf dem die Straße gebaut wurde (z.B. Bovestraße). Auch wird erinnert an Unternehmer mit Wandsbekbezug (z. B. Budnikowsky-Twiete, Josephstraße), an Männer, die sich auf kommunaler Ebene betätigt haben, wie z. B. bei der freiwilligen Feuerwehr ( z. B. Böhmestraße) oder als Vereinsvorsitzende (z. B. Kneesestraße). Ebenso werden mit Straßennamen geehrt: Stadtbaumeister (Nebendahlstraße), Männer, die sich um den Wohnungsbau verdient gemacht haben (z. B. Martin-Mark-Weg). Auch Kommunalpolitiker und Männer der Verwaltung werden nicht vergessen, z. B. wie Bürgermeister, Stadtverordnete ( z. B Puvogelstraße, Biehlweg), Bauernvögte und Gemeindevorsteher (Thiedeweg).

Ebenso wird an überregionale „Größen“ , die nichts mit Wandsbek direkt zu tun hatten, erinnert (z. B. Kleist, Kant, Fichte). Über einige wird heute in Deutschland kritisch reflektiert, da sie antisemitische Äußerungen hervorbrachten.

Ebenso kritisch gesehen werden nach Kolonialakteuren (z. B. Neumann-Reichardt-Straße, Wißmannstraße) oder nach Mitgliedern der NSDAP  (Walter-Frahm-Stieg) benannte Straßen.  

Von den rund 92 in Wandsbek und Eilbek benannte Straßen sind nur sechs Straßen nach Frauen benannt und in den letzten Jahren zwei Straßen nach Frauen mitbenannt (Tiecksweg, Schlegelsweg).

Dr. Rita Bake  ist Wirtschafts- und Sozialhistorikerin, Diplom-Bibliothekarin, Autorin und Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg.Im Jahr 2009 wurde Rita Bake für ihr frauenpolitisches Engagement die „Hammonia 2009“ vom Landesfrauenrat Hamburg verliehen.[2] Im Jahr 2018 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen

Gerhard Fuchs war tätig als Lehrer und stellv. Leiter der Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg. Von 2001 bis 2007 leitete er das Bezirksamt Wandsbek und war von 2007 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008 Staatsrat in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.

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