Venezuela - Mi amor
© Martin Meggle
Venezuela - Mi amor
© Martin Meggle
Der Film wird am 25.01.2022 um 19:30 Uhr und am 30.01.2022 um 11:00 Uhr im Zeise Kino (Friedensallee 7-9, 22765 Hamburg) vorgeführt.
Venezuela – Mi amor ist ein kommentarloser Dokumentarfilm über den venezolanischen, regimekritischen Künstler Miguel von Dangel (*1946 in Bayreuth) und seine nach Deutschland ausgewanderte Tochter Salomé. Dangel zählt, nachdem er mehrfach ausgezeichnet wurde und Venezuela bei der Biennale in Venedig vertreten hat, zu den bedeutenden Künstlern des Landes. Gleichwohl ist er verarmt und lebt als 73-jähriger mit zwei Dackeln und zwei Papageien in einem Armenviertel von Caracas. Seine Tochter, die in München lebt, besucht ihn in seiner „Blechbude“. Der Regisseur hat diesen letzten langen Besuch der Tochter in Caracas mit einem Video-Camcorder festgehalten. Er ist das Kernstück des Films. Die Dreharbeiten sind spontan entstanden und waren nicht geplant. Der Besuch der Tochter überschneidet sich mit dem 2. Todestag von Hugo Chávez, den das Regime via Staatsfernsehen pompös zelebriert. Dangel blickt mit versteinerter Miene in den Fernseher und spricht mit seiner Tochter schließlich über das Abgleiten von Venezuela in eine Diktatur und von der Gefahr, öffentlich seine Meinung zu äußern. Eine bleierne Angst liegt in der Luft. Die systematische Unterdrückung der Zivilgesellschaft und venezolanischen Kunst kommt bei Gesprächen mit seinen Freunden zur Sprache wie mit dem 86-jährigen Freund Perán Erminy, einem legendären Kunstkritiker Venezuelas. Doch trotz politischer Akzente geht es im Film weniger um die Politik sondern vor allem um die innige und starke Beziehung zwischen einem Venezolaner und seiner ausgewanderten Tochter, die nach ihrem letzten Besuch Mutter wird. Ihre Liebe zueinander und zu den Tieren und zur venezolanischen Heimat spiegelt sich schon in der ersten Szene und nicht zuletzt im Titel des Films - "Venezuela - mi amor“. Dieser Dokumentarfilm wurde im Februar 2019 auf dem DOCfeed Documentary Film Festival in Holland zum ersten Mal gezeigt (Weltpremiere).
Nach der Vorführung gibt es ein Filmgespräch mit dem Regisseur, Martin Meggle.
Martin Meggle ist Romanist, freier Journalist und Filmemacher. Er hat für verschiedene Medien in diversen Ländern, darunter in Südamerika, gearbeitet. Seine Artikel zu politischen, kulturellen und zeitgeschichtlichen Themen erschienen u.a. in der NZZ, der SZ, dem FAZ Magazin, der FR und in DIE ZEIT. In den letzten Jahren betätigt er sich vorwiegend als Video-Biograf. Er dokumentiert –kommentarlos- Lebensgeschichten. Venezuela - Mi amor ist sein erster Dokumentarfilm.
Der Film findet in spanischer und deutscher Sprache mit englischen Untertiteln statt.
Das Instituto Cervantes Hamburg und Zeise Kino befolgen die aktuellen Schutzmaßnahmen des Hamburger Senats zur Eindämmung von Covid-19.
Es herrschen begrenzte Platzkapazitäten, damit der erforderte Abstand eingehalten werden kann.